Routinen sind das A und O einer guten Self Care. Aber wie funktioniert das Ganze eigentlich unterwegs? So stärkst du deine Routinen im Urlaub.


 

1. WAS SIND
ROUTINEN?

Eine Routine ist eine Tätigkeit, die du immer wieder ausführst - oftmals auch zur gleichen Zeit und auf die gleiche Art. Man unterscheidet dabei zwischen Fitness-Routinen, Wellness-Routinen und Produktivitäts-Routinen. Hier geht es vor allem um die ersten beiden. 


Alle Routinen gelten ultimativ dem Ziel, dein Leben oder einen Teil deines Lebens zu verbessern. Daher ist es auch so wichtig, sie täglich auszuführen! Viele Routinen schulen dabei insbesondere deinen Körper und deinen Geist.


Besonders cool sind Routinen, weil sie irgendwann einfach von selbst laufen. Nach ca. 66 Tagen hat sich dein Gehirn an die neue Aktivität gewöhnt. Du führst sie also gewissermaßen automatisch aus, ohne Energie oder Motivation aufwenden zu müssen [1]. Somit können Routinen viel Gutes in dein Leben bringen und dabei gleichzeitig deine Gehirnkapazität schonen [2].

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2. ROUTINEN IM URLUB -
GEHT DAS EIGENTLICH?

Okay, Routinen sind der Hit. Es gibt aber auch einen entscheidenden Nachteil: Gerade in den ersten Wochen einer neuen Routine musst du echt knallhart am Ball bleiben. Das fällt vielen schon im Alltag schwer, wird jedoch im Sommer-Urlaub in Ibiza natürlich noch um einiges weniger verlockend. 


Jetzt stellt sich natürlich die Frage „Routine im Urlaub - passt das überhaupt zusammen?“ Die Antwort lautet „Jein“. Eigentlich ist dein erster Impuls absolut richtig: Urlaube und Reisen allgemein sind in vielerlei Hinsicht das Gegenteil von Routinen. 

Du befindest dich in einem fremden Land, in neuen Räumlichkeiten und willst dich von der Monotonie des Alltags erholen. Gerade jetzt hast du wahrscheinlich überhaupt keine Lust, auf deine Routinen zu achten. Du willst nicht produktiv oder fit sein, sondern einfach mal runterkommen und alles vergessen...


Obwohl das genau die richtige Einstellung zum Thema Urlaub ist, solltest du eine Sache im Blick behalten: Es gibt auch entspannende Routinen, die man überall und zu jeder Zeit ausführen kann!

3. 4 ROUTINEN, DIE IM ALLTAG
GENAUSO GUT FUNKTIONIEREN WIE IM URLAUB

Als Faustregel kannst du dir merken: Je „leaner“ eine Routine, desto besser. Tätigkeiten, die ohne besonderen Zubehör auskommen, sind also klar zu bevorzugen. Zum Glück trifft das auf viele Routinen zu. 

1. Meditation

Jetzt mal ehrlich: Brauchst du wirklich dein Sitzkissen und deinen gewohnten Ort zum Meditieren? Nee, oder? Das geht doch überall.  Meditieren kannst du in jedem Hotelzimmer, in der Natur und mit etwas Disziplin sogar am Flughafen oder im Flieger


Dabei reichen 5 bis 20 Minuten am Tag völlig aus. Nicht vergessen: Es geht nicht um die Dauer, sondern um die Regelmäßigkeit deiner Praxis. Du musst keinesfalls ein tibetanischer Mönch werden, um diese Routine durchzuziehen. Für die Entspannungswirkung von Meditation reichen schon wenige Minuten [3]. 


Und wo wir schon mal bei den Mönchen sind: Gerade die sagen ja oft, dass der wahre Meditationskünstler auch auf einer offenen Straße zur Ruhe kommen kann. Wie ist das als neues Life Goal

2. Atemübungen

Atemübungen  sind ebenfalls super lean: Du brauchst absolut nichts dafür  - außer deinem eigenen Körper. Am besten verbindest du dein Breathwork auch direkt mit einer kleinen Meditation


Dabei hast du die freie Wahl zwischen Vier-Quadrat-Atmung, tiefer Bauchatmung, Feueratem, der Wim Hof Method und vielen mehr. Es gibt so viele coole Atemübungen. Da lohnt es sich gerade im Urlaub am Ball zu bleiben - schließlich stimulieren Atemübungen den Vagus-Nerv, der für Entspannung sorgt [4].

3. Tagebuch schreiben

Auch das Tagebuch passt in jeden Koffer oder Rucksack! Damit ist Tagebuch schreiben bzw. das Führen eines Gratitude Journals problemlos auch im Urlaub möglich. Gerade dann kann diese Self Care Routine sogar besonders viel Spaß machen. Schließlich erlebst du viel Neues, wofür du dankbar sein kannst.


Falls du schon eine Tagebuch-Routine hast, kannst du deine Urlaubsvariante entweder nach hinten verlegen oder abkürzen. Oder du suchst dir für dein Journaling einfach einen besonderen Ort aus. Am Strand bei untergehender Sonne macht das Ganze doch gleich viel mehr Spaß! 

4. Intentionen setzen

Richtig gelesen: Auch deine Intentionen kannst du mit in den Urlaub nehmen. Schließlich brauchst du auch für diese Routine keine besonderen Gegenstände. Falls du dein  Tagebuch dabei hast, kannst du deine Intentionen einfach hier festhalten. Ansonsten tut es jedoch auch das Handy.


Geheimtipp: Du kannst deine Intention für den Tag in die Notizen deines Smartphones schreiben und dann einen Screenshot machen. Den stellst du dann als Hintergrundbild ein. So hast du deine Intention auch im Urlaub immer im Blick.


Ein weiteres Pro von Urlaubs-Intentionen: Du kannst deine Intentionen gezielt für jeden Urlaubstag formulieren. Nimm’ dir doch einfach mal vor, dich besonders tief zu erholen, mit dem Flow zu gehen oder jeden Tag zu einem Abenteuer zu machen!

4. DAS KANNST DU IM URLAUB TUN,
UM DEINE ROUTINEN ZU STÄRKEN

Falls du schon sehr viele Routinen hast, diese aber eher komplex und/oder zeitaufwendig sind, sieht es mit der Umsetzung im Urlaub natürlich etwas schwieriger aus. Aufgeben musst du deine Routinen im Urlaub jedoch trotzdem nicht. 


Stattdessen lohnt es sich gerade jetzt, den Begriff Routine nicht allzu eng zu sehen. Versuche, deine Routinen etwas zu reduzieren oder aufzulockern. Dann stehen die Chancen nämlich gut, dass du sie auch im Urlaub beibehalten und weiter stärken kannst. 


Hast du etwa eine bestimmte Fitness-Routine, kannst du sie durch eine kürzere und sanftere Variante ersetzen. Vielleicht machst du dein Workout dann nicht morgens um 7 Uhr, sondern um 10 Uhr. Und vielleicht brauchst du dafür gar nicht unbedingt immer schwere Gewichte, sondern verwendest ein federleichtes Theraband, das in jedes Gepäckstück passt


Im Urlaub müssen es auch nicht unbedingt immer 20 Minuten Hatha Yoga auf der Matte sein. Wie wären stattdessen 20 Minuten Standing Pilates auf der Hotel-Veranda? Gerade Bewegungsroutinen dürfen ruhig aufgelockert werden. Auf diese Weise bleibt die eigentliche Routine erhalten („20 Minuten Bewegung nach dem Aufstehen“), aber die Ausführung wird geändert.


Auch mentale Routinen wie Meditation oder Intentionen setzen, kannst du nach Belieben an deine Situation anpassen. Wenn du zeitlich nicht so gebunden sein willst, kannst du deine Routine einfach mal von 15 auf 5 Minuten herunterschrauben


Insbesondere wenn du schon ein Routinen-Profi bist, kannst du es dir leisten, flexibel zu sein und mit deinen Routinen zu spielen. Vielleicht findest du auf diese Weise sogar ein paar neue spannende Elemente, die du in später deine Daily Routine integrieren möchtest!



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5. FAZIT

Im ersten Moment klingt es so, als wäre es unmöglich, deine Routinen mit in den Urlaub zu nehmen. Tatsächlich gibt es aber viele coole Habits, die dir auch im Urlaub easy beizubehalten sind. Dazu zählen etwa Meditation, Intentionen setzen, Tagebuch schreiben und Breathwork.


Auch deine komplexeren Routinen musst du im Urlaub nicht aufgeben. Ganz im Gegenteil: Du kannst sie einfach leicht abwandeln und zeitlich abkürzen. So bleibt die Routine in abgespeckter Form bestehen.

Nicht vergessen: Beim Thema Routine geht es um Regelmäßigkeit und nicht um Perfektion! Halte dich nicht zu sehr mit den Details deiner Routine auf. Bleib flexibel und hab einfach Spaß mit deinen Habits! Gerade auf Reisen und im Urlaub bringt dich eine offene und freudvolle Einstellung viel weiter als eiserne Disziplin. 


Und wer weiß: Vielleicht findest du ja gerade im Urlaub deine neue Lieblingsroutine?

6. QUELLEN

[1] Smith, K. S. (2016), Habit formation, Dialogues in Clinical Neuroscience, Volume 18, Issue 1, p. 33-43, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4826769/.  

[2] Gardner, B.; Lally, P.; Wardle, J. (2012), Making health habitual: the psychology of ‘habit-formation’ and general practice, British Journal of Gerneral Practice, Volume 62, Issue 605, p. 664-666, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3505409/.  

[3] Sharma, H. (2015), Meditation: Process and effects, An International Quarterly Journal of Research in Ayurveda, Volume 36, Issue 3, p. 233-237, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4895748/.  

[4] Gerritsen, R. J. S.; Band, G. P. S. (2018), Breath of Life: The Respiratory Vagal Stimulation Model of Contemplative Activity, frontiers in Human Neuroscience, Volume 12, p. 397, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6189422/.